Blogbeitrag vom 05/10/2025

🏠 Notfallapotheke für Zuhause - Diese Dinge solltest du immer griffbereit haben

Schnittwunde beim Kochen, plötzliches Fieber in der Nacht oder ein Wespenstich im Sommer – kleinere Notfälle passieren schneller, als man denkt. In solchen Momenten ist eine gut ausgestattete Hausapotheke Gold wert. Sie ermöglicht es, schnell Erste Hilfe zu leisten, Schmerzen zu lindern oder Symptome zu behandeln, bevor ein Arztbesuch notwendig wird. Doch wie viele Menschen sind überhaupt vorbereitet?

Eine groß angelegte Studie in China mit über 9.000 Teilnehmenden ergab, dass lediglich 23 % der Haushalte über eine Hausapotheke verfügen – vor allem Bildung, Einkommen und Gesundheitskompetenz beeinflussten die Wahrscheinlichkeit einer Ausstattung maßgeblich ¹. Auch in Japan zeigt sich ein ähnliches Bild: Nur etwa 11 % der Haushalte halten eine strukturierte Hausapotheke vor ². In Deutschland dagegen scheinen sich mehr Menschen vorzubereiten – eine Umfrage im Rahmen der Corona-Pandemie zeigte, dass etwa ein Drittel der Deutschen ihre Hausapotheke im Zuge der Krise erweitert haben ³. Dennoch bleibt die Frage: Was gehört eigentlich hinein?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt, die Hausapotheke auf die häufigsten gesundheitlichen Beschwerden auszurichten: Dazu zählen Schmerz- und Fiebermittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, Mittel gegen Erkältungen und Durchfall, Wund- und Heilsalben, ein Fieberthermometer sowie grundlegendes Verbandsmaterial. Auch persönliche Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, sollten griffbereit sein – allerdings nur, wenn sie keiner Kühlung bedürfen.

Internationale Einrichtungen wie die Mayo Clinic empfehlen zudem, die Hausapotheke um Antihistaminika, Hydrocortison-Creme, Antidiarrhoika, Antazida, Calamin-Lotion und Aloe-Vera-Gel zu ergänzen. Ergänzend raten Fachleute zu einer Zeckenzange oder Splitterpinzette, Einmalhandschuhen, einer Verbandschere und – besonders wichtig – einer Übersicht über Notfallnummern und medizinisch relevante Informationen wie Allergien und Dauermedikationen.

Was viele vergessen: Eine Hausapotheke ist kein statisches System. Medikamente haben ein Ablaufdatum – mindestens einmal im Jahr sollte der Inhalt überprüft und abgelaufene Präparate entsorgt werden. Achtung: Medikamente gehören nicht in die Toilette, sondern – je nach Kommune – in den Restmüll oder zur Apotheke. Ebenso wichtig: Der Lagerort. Die Hausapotheke sollte kühl, trocken und für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden – das Badezimmer mit seiner feuchten Luft ist denkbar ungeeignet.

Trotz bester Vorbereitung ersetzt die Hausapotheke keinen Arztbesuch. Anhaltend hohes Fieber, starke Schmerzen ohne erkennbare Ursache, plötzliche Atemnot oder Hautausschläge sowie Verdacht auf eine schwere Verletzung gehören immer in professionelle Hände. Eine gute Faustregel lautet: Lieber einmal zu viel ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen als einmal zu wenig.

Wer im Alltag auf eine gut ausgestattete Hausapotheke zurückgreifen kann, sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für Gelassenheit in stressigen Momenten. Deshalb haben wir eine kostenlose Checkliste mit den wichtigsten Utensilien zusammengestellt – ideal zum Ausdrucken oder Weiterleiten an Familie und Freunde.

¹ Ge P, Zhang J, Lyu K, et al. The current status and factors related to the preparation of home first-aid kits in China. Front Public Health. 2022;10:1036299. Published 2022 Nov 28. doi:10.3389/fpubh.2022.1036299

² Wen D, Wan L, He H, et al. A cross-sectional survey of first-aid kit equipment in a family in Sichuan, China. BMC Public Health. 2024;24(1):1829. Published 2024 Jul 9. doi:10.1186/s12889-024-19376-y

³ https://www.pharmazeutische-zeitung.de/deutsche-stocken-hausapotheke-auf-118331/

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle medizinische Beratung. Bei Unsicherheiten oder im Notfall wählen Sie bitte 112.
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