Notvorrat? Ich bin doch kein Prepper!

Stopp. Ein Notvorrat hat nichts mit Panikmache zu tun – sondern mit gesundem Menschenverstand.
Ob Unwetter, Stromausfall oder Lieferkettenchaos: Die letzten Jahre haben gezeigt, wie schnell unsere scheinbar sichere Alltagsstruktur ins Wanken gerät. Und wer dann vorgesorgt hat, muss nicht panisch im Supermarkt um das letzte Pesto streiten.

Doch was gehört überhaupt in einen sinnvollen Vorrat? Und ist das nicht eigentlich "Hamstern"? Wir klären auf und entlarven 5 gängige Mythen rund um das Thema Vorratshaltung.

  • Mythos 1: "Hamstern ist verboten!"
    Falsch. Das Anlegen eines privaten Notvorrats ist ausdrücklich erlaubt – und wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz sogar empfohlen. Die magische Formel lautet: Vorrat für 10 Tage, für jede im Haushalt lebende Person.
  • Mythos 2: "Das ist doch alles viel zu teuer."
    Muss nicht sein. Du musst kein 300-Euro-Paket kaufen. Vieles kannst du beim regulären Einkauf mitnehmen: Nudeln, Reis, Konserven, Haferflocken, Wasser. Statt "mehr" einzukaufen, geht es eher darum, geplant einzukaufen.
  • Mythos 3: "Ich habe gar keinen Platz!"
    Auch kleine Wohnungen bieten verstecktes Potenzial: Unter dem Bett, auf dem Schrank, hinter dem Vorhang. Es gibt sogar spezielle Vorratsregale für enge Nischen. Smart statt groß denken!
  • Mythos 4: "Ich esse das sowieso nie auf."
    Dann plane deinen Vorrat mit dem, was du wirklich isst. Das sogenannte Rotationsprinzip heißt: Älteres verbrauchen, Neues nachkaufen. So bleibt alles frisch und nutzbar.
  • Mythos 5: "Ich warte erstmal, bis was passiert."
    Zu spät. Wenn die Regale leer sind, hilft kein Plan mehr. Vorsorge bedeutet, früher zu handeln als die Masse. So einfach ist das.

Was darf ich überhaupt bevorraten? Gibt es Grenzen?
Grundsätzlich darfst du alles lagern, was du privat verbrauchst. Bei Wasser gelten keine Mengenbeschränkungen. Bei Kraftstoff oder Gas sieht es anders aus: hier gibt es Lagervorschriften und ggf. Brandauflagen.
Auch Medikamente gehören in die Hausapotheke – aber nicht in großen Mengen gehortet.

Checkliste für deinen Start-Vorrat (für 1 Person / 10 Tage):

  • 20 Liter Trinkwasser

  • 3 kg Getreideprodukte (z. B. Nudeln, Reis)

  • 2,5 kg Gemüse & Hülsenfrüchte (z. B. Erbsen, Linsen, Mais in Dosen)

  • 2,6 kg Obst (z. B. Apfelmus, Dosenfrüchte)

  • 1,5 kg Milchprodukte (z. B. H-Milch, Kondensmilch)

  • 1,2 kg Fisch / Fleisch / Eier (z. B. Dosenthunfisch, Lyoner)

  • Salz, Zucker, Gewürze, Honig

  • Kaffee / Tee / Snacks nach Bedarf

Fazit: Ein Notvorrat ist kein Zeichen von Angst – sondern von Verantwortung. Wer vorbereitet ist, bleibt ruhig, kann anderen helfen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Und wer weiß: Vielleicht rettet dein kleiner Vorrat irgendwann mehr als nur das Abendessen.

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