Blackout: Die ersten 72 Stunden -
Überleben, Solidarität und Wahnsinn
Plötzlich ist alles dunkel. Kein Strom. Kein Empfang. Kein Wasser?
Ein Blackout klingt wie ein Katastrophenfilm. Und doch ist er in Europa kein reines Gedankenspiel mehr. Hackerangriffe, Extremwetter, Netzinstabilität – vieles kann unsere Energieversorgung ins Wanken bringen.
Entscheidend sind die ersten 72 Stunden. Denn in dieser Zeit bist du in der Regel auf dich allein gestellt.

Tag 1 – Der Moment, der alles verändert
Freitag, 18:32 Uhr. Du stehst gerade in der Küche, willst Wasser aufsetzen. Klick. Alles aus. Kein Licht. Kein Brummen aus dem Kühlschrank. Kein WLAN.
Zuerst denkst du: Sicher nur eine Sicherung. Doch der Blick aus dem Fenster zeigt: Alles dunkel. Straßenzüge ohne Licht. Keine Laterne, kein Autolicht. Nur Stille.
Du greifst zum Handy – kein Netz. Internet? Weg. Im Radio? Nur Rauschen.
Jetzt wird klar: Das ist kein kurzer Stromausfall. Das ist ein Blackout.
Stunde 1–6: Der Anfang der Ungewissheit
Du findest deine Taschenlampe, stellst Kerzen auf. Im Hausflur triffst du auf Nachbarn. Unsicherheit liegt in der Luft. Niemand weiß, was los ist. Es gibt keine Informationen, nur Gerüchte: Hackerangriff? Krieg? Sabotage?
Du denkst an deinen Vorrat. 20 Liter Wasser, Konserven, ein Gaskocher. Du hast zumindest das Nötigste.
Draußen beginnt es zu regnen. Du hörst Sirenen – aber keine Nachrichten. Kinder weinen. Eine ältere Nachbarin sucht ihr Insulin. Du gibst ihr eine Taschenlampe und etwas Tee.
Tag 2 – Die Stadt steht still
Der nächste Morgen. Noch immer kein Strom. Das Wasser aus dem Hahn versiegt. Der Akku des Handys ist auf 12 %.
Im Supermarkt eine Menschenschlange – doch keine Kartenzahlung. Nur Bar. Viele Regale schon leer. Manche streiten.
Du bleibst zuhause. Kochst eine Suppe auf dem Campingkocher. Eine andere Nachbarin fragt, ob du helfen kannst. Ihr Mann ist krank.
Am Abend friert es. Die Heizung bleibt kalt. Du suchst deine Decken zusammen. Jeder spart Kerzen. Die Stimmung kippt langsam von Unsicherheit zu Angst.
Tag 3 – Kampf um Normalität
Die dritte Nacht war kalt. Du hast kaum geschlafen. Der Akku ist leer. Kein Radioempfang mehr. Kein Licht, kein Kontakt zur Außenwelt.
Einige Menschen laufen orientierungslos durch die Straßen. Polizei ist kaum zu sehen. Du hörst, dass es in der Innenstadt Ausschreitungen gab.
Aber es gibt auch anderes: In einem Haus drei Straßen weiter hat jemand einen Heizraum geöffnet – für alle, die frieren. Du gehst hin. Jemand spielt Gitarre. Plötzlich wirkt alles für einen Moment ruhig.
Du teilst deine letzten Dosen Ravioli mit einer jungen Familie.